Pressebericht im OVB

„Mensch muaß da Mensch bleim“

Vergnügliches und hintergründiges Theater in Amerang

Amerang – Das Titelbild auf dem Programmheft und dem aktuellen „Gemeindeblattl“ gibt Rätsel auf: hat sich die Dorfmitte so verändert, dass sie sich jetzt mit dem Kirchturm im Ameranger See spiegelt? Doch den Theaterbesuchern wird in diesen Tagen beim Bühnenbild schnell klar: Hier geht es um irgendein kleines, verträumtes Dorf, dessen Ähnlichkeiten mit Amerang allerdings gar nicht so abwegig sein mögen. Der See bietet Platz für eine mysteriöse „Wasserleich“, welche die örtliche Polizeistation gerne den Kollegen am anderen Ufer unterjubeln möchte, und die so ihre Tücken hat. Mit der Inszenierung „Mensch muaß der Mensch bleim“ hat die Ameranger Theatergemeinschaft unter der Regie von Yps Hronek heuer ein recht vergnügliches und zugleich tiefgründiges Stück auf die Bühne der Gemeindehalle gebracht. Dass es ausgerechnet von einem „Saupreiß“, dem früheren Intendanten des Hamburger Ohnsorg-Theaters Günther Siegmund geschrieben wurde, war das nächste Wagnis. Doch den Darstellern gelingt es aufgrund der köstlichen Übertragung durch Yps in den hiesigen Sprachraum vorzüglich, die Handlung auf überzeugend bayerische Art darzustellen. Konrad Gubisch ist als Polizeimeister ein paar Schnäpschen nicht abgeneigt, spielt mit einem Kollegen Fernschach durchs Telefon, entwickelt eigene Methoden im Umgang mit Missetätern (Rupert Huber) und macht gemeinsame Sache mit dem Gemeindediener (Franz Strell). Der übereifrige Oberwachtmeister (Hans Wurmannstetter) lässt sich im Laufe des Spiels belehren, dass er als korrekter Beamter auch ein korrekter Mensch werden könnte, ohne andere zu verpfeifen. Die ins Dorf entsandte Kommissarin (Sabine Stöger-Kern) lässt es auf der Bühne prickeln, denn sie muss ja zunächst „pudelnackert“ vor der Wache erscheinen. Langjährige Bühnenerfahrung beweisen einmal mehr Monika Rechl als Putzfrau und Witwe sowie Karina Köhldorfner als Tochter des Gemeindedieners. Mathias Kucik gerät als Pfarrer Aubinger in einen Gewissenskonflikt, entdeckt aber bald auch für sich und die Gemeinde: „Man kann einem Menschen manchmal einen Streich spielen, aber schaden darf man ihm nicht.“ Allen wird klar, dass ihr Polizeimeister so unmenschlich gar nicht ist. Und die schöne Wasserleich stellt sich als anmutige Schaufensterpuppe im Kleid der Kommissarin heraus. Als der Vorhang fällt, bekommt sie ebensoviel Beifall wie die anderen Hauptdarsteller – oder gibt es doch noch eine echte Leich? Ja, „Mensch muaß da Mensch bleim“.  mpa

 

1. Theater (Large)

Zu den Fotos:

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7. Theater (Large)

Personen

Darsteller

 

Johann Gruber, Polizeimeister

Konrad Gubisch

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Michael Kunz, Oberwachtmeister

Hans Wurmannstetter

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Martin Stingl, Gemeindediener

Franz Strell

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Monika, seine Tochter

Karina Köhldorfner

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Annemarie Huber, Putzfrau

Monika Rechl

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Aubinger, Pfarrer

Mathias Kucik

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Sebastian Kringel, Landstreicher

Rupert Huber

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Hannelore Obermeier, Kommissarin

Sabine Stöger-Kern

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Wolfgang Hronek

REGIE

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